Noch befindet sich die Nutzung von Sonnenenergie in den Kinderschuhen, in Zukunft jedoch sollte sie auch bei uns eine immer wichtigere Säule für nachhaltige Energiegewinnung darstellen.
Derzeit sind die meist hohen Fertigungskosten ein nicht zu unterschätzendes Hindernis, auch der Modulwirkungsgrad und das ästhetische Design sind sicher noch verbesserungswürdig.
Wie schnell jedoch Forschung und natürlich Industrie die wachsenden Anforderungen meistern, beweist der Schweizer Solarmodulhersteller Megasol Energie AG, der mit der neu entwickelten „RearCon“ Technologie eine neue Ära bei Solarmodulen erschließen will.
Laut Hersteller liegt bei dem bereits am Markt erhältlichen Solarpanel “M400-HC120-b RC GG U30b” der Modulwirkungsgrad bei 22,1%. Gleichzeitig kündigt das Unternehmen für das zweite Quartal 2022 sein neues RearCon Solarpanel “M500-HC-144-b RC GG U30b” an, das über die derzeit weltweit höchste Moduleffizienz von 23,2% verfügen soll.
Drei technische Neuerungen sollen diese enorme Leistungssteigerung ermöglichen. Laut Michael Reist, Head of Communications & Marketing der Megasol, wird durch das Verlegen der Busbars auf die Rückseite die Problematik der Eigenverschattung eliminiert. Damit soll vermieden werden, dass eine Zelle nutzbare Zellfläche bedeckt und dadurch weniger Strom erzeugt werden kann.
Zusätzlich setzt Megasol nach eigenen Angaben bei der rückseitigen Kontaktierung auf Busbars mit speziell hoher Leitfähigkeit auf der Rückseite. “Dies reduziert die inneren Widerstände und damit die ohmschen Verluste beträchtlich”, führt Reist weiter aus.
Als dritte entscheidende Massnahme nennt er die Reduzierung des Zellabstandes: “Tatsächlich ist der Zellabstand negativ – die Zellen überlappen sich ganz leicht um 0.3 mm. Diese ’gapless’ Verstringung führt zu Platzersparnissen und zu höherer Effizienz.”
Auch bei den Herstellkosten konnte nachgeschärft werden. Da bei der Fertigung Produktionsschritte eingespart werden können, soll der Preis eines rückseitig kontaktieren Solarpanels um bis zu 30% unter dem von konventionellen Solarmodulen liegen.
Die neuen RearCon Solarmodule sollen nicht nur eine höhere Energieausbeute und niedrigere Projektkosten, sie sollen auch eine deutlich verbessertes Design ermöglichen.
Dank der hohen Effizienz soll nicht mehr auf die gängige, quadratische „Karo-Struktur“ zurückgegriffen werden müssen und gerade bei Solarfassaden soll die Möglichkeit einer individuellen Gestaltung breiteren Raum gegeben werden können.
Foto: ©Megasol Energie AG, RearCon Solarmodule ohne Zellabstand