Richard Weihs und das Pelikanstüberl des altehrwürdigen Weinhauses Sittl gehören irgendwie zusammen.
In dieser urigen Beislathmosphäre präsentiert Richard Weihs seit 16 Jahren seine Programme für die „kleinen Leute“.
Sein jetziges musikalisches Soloprogramm „Wiener Wickel“ erinnert entfernt an die gute alte „Backhendlzeit“, wo jedes Wochenende Komödianten und Volkssänger am Wochenende die Leute in den Wirtshäusern unterhielten.
Richard Weihs war lange Jahre als Bezirksmandatar in Mariahilf tätig – und das prägt. Seine Gschichtln und Geschichten aus dieser Zeit sind sicher allein abendfüllend und zeugen von Machtkämpfen bis aufs Messer. Hier wurde das Hacklwerfen zwar nicht erfunden, das gab es schon früher, aber sicher in seiner Form weiterentwickelt.
Der Autor von dem Schimpfwörterbuch „Wiener Wut“ und dem Schmähführer „Wiener Witz“ ließ uns tief in die biedere Wiener Seele blicken.
Die giftigen Zwidawuazn und die Schimpfkanonaden breiteten sich schnell im Pelikanstüberl aus und ließen die Zuhörer die grausliche Selbstzerfleischung zur Kleingeisterstunde voll erleben.
Sein musikalisches Begleitprogramm konnte er leider nur mit einem „Frosch im Hals“ vortragen, da eine Erkältung leicht hinderlich war. Aber der Keppl-Rap und der Blunzn-Blues verfehlten trotzdem nicht ihre Wirkung.
Die explosive Mischung von Wiener Gründlichkeit und deutscher Gemütlichkeit war ebenso ein Thema, wie böse Blaulichtspiele und gar nicht so heitere Grantscherbengerichte mit juristischer Blindverkostung.
Kleine Pointe am Rande: Richard Weihs hat sich für sein Foto für „Wiener Wickl“ selbst so stark gewürgt, dass er nachher Probleme mit dem Kreislauf und Schluckbeschwerden hatte.
[contentbox headline=“Info…“ type=“normal“] Wiaklich wüde Gwirksgschichtln
von und mit
RICHARD WEIHS
12. (Premiere) – 28. 4. 2012
(Do. – Sa., jeweils 20.00 Uhr)
im
WEINHAUS SITTL
1160 Wien; Lerchenfelder Gürtel 51
(U6 Josefstädter Strasse, J, 5, 33)
Kartenreservierung unter Tel. 01/586 33 95
Eintritt: € 15,– / € 12,–[/contentbox]