Weltwassertag 2015 – Wasserqualität in Österreich im Test

Wasser ist DIE lebensnotwendige Grundlage der Menschheit und trotzdem gerät diese Ressource zunehmend ökologisch und ökonomisch unter Druck.
Seit 1993 wird weltweit am 22. März der Weltwassertag gefeiert, der heuer unter dem Motto „Wasser und nachhaltige Entwickleng“ steht.
Obwohl statistisch gesehen genug Wasser für die gesamte Menschheit zur Verfügung stünde, haben laut Vereinten Nationen 748 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberen Trinkwasser. Weltweit sterben Menschen durch verschmutztes, ungenießbares Wasser und 2,5 Milliarden Menschen müssen ohne hygienische sanitäre Anlagen auskommen.
Aufgrund unserer geografischen und geologischen Lage ist Österreich in der glücklichen Lage, ausreichend Wasser in sehr hoher Qualität zur Verfügung zu haben. Trotz des reichen Vorkommens setzen intensive Flächennutzung, der hohe Anteil an nicht öffentlich angeschlossenen Haushalten sowie der Zustand von Hausleitungen und Armaturen der Wasserqualität enorm zu.
Laut Aqua Quality Austria sind die Qualitätsunterschiede zwischen der guten Ausgangslage von Grund- und Quellwasser im Vergleich zur Qualität beim Konsumenten beunruhigend. Nach aktuellen statistischen Auswertungen von 30.000 Wasserdaten soll jede fünfte analysierte Wasserprobe von öffentlich versorgten Haushalten bei zumindest einem gemessenen Parameter eine Überschreitung anzeigen. Trotz Appellen an die Leitungs- und Armaturenindustrie sind die als Hauptproblem ermittelten Blei- und Nickelwerte seit Messungsbeginn konstant hoch. Wien hält hier, so AQA, den negativen Spitzenwert. Hier soll jede vierte im Labor eingelangte Wasserprobe Überschreitungen aufweisen. Auch bei Chrom, Kupfer oder Nitrat sollen vereinzelt Überschreitungen vorhanden sein und unser Trinkwasser kontaminieren.

WasserCheck_Nitrat_AUTges
WasserCheck_Nitrat_AUTges

Österreichische Haushalte, die nicht an die zentrale Wasserversorgung angeschlossen sind, decken unter anderem mit einem Hausbrunnen ihren Bedarf selbst. Fast eine Million Menschen ist davon betroffen. Da dieses Wasser nicht den öffentlichen Kontrollsystemen unterliegt, ist jeder für die Qualität seines Wassers selbst verantwortlich.
Vor allem in den östlichen Bundesländern Niederösterreich, Burgenland und Wien gibt es nach aktuellen WasserCheck-Analysen, so AQA, eine starke Belastung mit Nitrat. So überschritten laut AQA, in Niederösterreich 21,5%, im Burgenland 22,5%, in Wien 22,5% und in der Steiermark 8,3% der Proben den Grenzwert. Bei Analyse-Ergebnissen betreffend hygienischen Zustands sollen seit Jahren besonders die Steiermark und das Burgenland negative Spitzenwerte erreichen. Österreichweit sollen 40% der Hausbrunnen als „nicht genusstauglich“ einzustufen sein.

WasserCheck_Mikrobio_AUTges
WasserCheck_Mikrobio_AUTges

Um Überschreitungen zu minimieren, sollte man Leitungen, in denen oft mehrere Stunden das sogenannte Stagnationswasser steht, so lange durchspülen, bis sich die Wassertemperatur bei kalt aufgedrehtem Wasser nicht mehr ändert.
Um sicher zu gehen, sollte die Qualität des Trinkwassers regelmäßig überprüft, besonders Hausbrunnen sollten jede Saison einmal getestet werden. Bei starkem Regen oder Hochwasser oder bei Sommerwohnsitzen ist besondere Vorsicht gegeben.
Seit mehr als 10 Jahren können Konsumenten und Konsumentinnen die Qualität ihres Wassers über die AQA WasserChecks unabhängig untersuchen lassen. Durchgeführt werden diese Analysen von Österreichs größtem außeruniversitären Forschungsunternehmen, dem AIT, dem Austrian Institut of Technology, dem ehemaligen Forschungszentrum Seibersdorf.

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