Als Kaiser Joseph II. Im Mittelalter die als landesfürstliches Jagdrevier genutzte Au für die Allgemeinheit öffnete und damit den Grundstein für den späteren Wurstelprater legte, konnte er nicht ahnen, welche Attraktion sich daraus entwickeln würde.
Nach einer wechselvollen Geschichte sah es aufgrund tragischer Umstände oft gar nicht so rosig für den Weiterbestand des Volkspraters aus.
Wie aber schon der Komponist und Wienerlied-Sänger Erich Meder wusste, dass „Den Wurschtl kaner darschlag’n kann“ und so gibt es ihn noch heute, den Hanswurst, den Praterkasperl, den Kinder gerne im Theater besuchen.
Heute zählt der Wiener Prater zu den meistbesuchte Orten in Wien, das Riesenrad, eines der Wahrzeichen der Stadt, feierte heuer seinen 125. Geburtstag und rund 250 Fahrgeschäfte, die laufend erweitert werden, werden von in- und ausländischen Besuchern und Besucherinnen gestürmt.
Adrenalin-Fans kommen bei den neuen Attraktionen, die unter dem Motto „immer schneller, immer höher, immer tiefer“ stehen, voll auf ihre Rechnung.
Horror-Häuser und Geisterbahnen sorgen für ein Quäntchen Gänsehaut, zahlreiche Fahrgeschäfte bringen den Mageninhalt ganz schön in Wallungen, wenn die Fahrenden am Kopf stehend durch die Gegend gewirbelt werden oder auf Achterbahnen Loopings drehen.
Hoch im Kurs stehen Attraktionen, bei denen das gewisse Kribbeln im Bauch schon vorprogrammiert ist und bei denen Geschwindigkeit an erster Stelle steht.
Aber auch Nostalgie wird im Wurstelprater groß geschrieben und vor allem für Familien mit Kindern stehen genug Möglichkeiten bereit, so richtig Spaß zu haben.
Kettenkarussell, Kinderautodroms, das altehrwürdige Spiegelkabinett oder mein persönliches Highlight, die „Zwergerlbahn“, sorgen dafür, dass niemanden fad wird.
Verhungern und verdursten braucht im Wiener Prater wirklich niemand. Ein Restaurant reiht sich an das andere und zahlreiche Buden bieten Leckerli, die von Würsteln mit Senf bis zur Zuckerwatte alles bieten, was so den Magen füllen kann.
Um noch mehr Menschen anzusprechen, werden das ganze Jahr über Events und Aktionen angeboten, die vom „Wintermarkt am Riesenradplatz“ über den „Österreichischen Frauenlauf“ bis zur „Kaiser Wiesn“ oder zum „Prater Catchen“ reichen.
Der Wiener Prater, noch heute Anziehungspunkt für Erlebnishungrige, die einen kleinen Adrenalin-Kick suchen oder die einfach nur Spaß haben wollen.
Fotos: ©V. + H.Holzinger