Belgrad – „Weiße Stadt“ an Save und Donau

Dort wo das serbische Bergland in die Pannonische Tiefebene übergeht, an der Mündung der Save in die Donau, liegt Belgrad, die Hauptstadt Serbiens.

Einst die Hauptstadt des ehemaligen Jugoslawiens und seit dem 19. Jahrhunderts Residenzstadt Serbiens, ist Belgrad heute die politische, kulturelle und auch wirtschaftlich wichtigste Metropole des Landes.

Die noch heute als „Tor zum Balkan“ geltende Stadt ist Regierungssitz des Präsidenten und der Regierung, auch haben sich in den letzten Jahren zahlreiche Konsulate angesiedelt.

Belgrad_©H.-Holzinger

So wie jede strategisch wichtig liegende Siedlung, so steckten zahlreiche Völker nicht nur ihre Fühler nach ihr aus, sie sorgten auch für eine äußerst blutige Geschichte.
Kelten, Römer, Slawen, Byzantiner, Bulgaren, Ungarn, Türken, Österreicher, Deutsche und auch Russen mischten in den Dramen mit, zerstörten oft die Stadt, die seit dem 4. vorchristlichen Jahrhundert besiedelt war.
Noch im vorigen Jahrhundert war Belgrad von Krieg betroffen und wurde mehrmals von der NATO, wegen seiner Haltung im Kosovo, bombardiert.

Belgrad_©H.-Holzinger

Belgrads Wahrzeichen, die Festung Kalemegdan, liegt hoch oben auf einem Felsrücken an der Mündung der Save in die Donau.
Die massive Anlage wurde zum größten Teil von den Österreichern in den Jahren 1717 bis 1739 errichtet, ihren Ursprung hatte sie aber bereits zu Zeiten der römischen Herrschaft.

Belgrad_©H.-Holzinger

Das weitläufige Gelände wird auch gerne von den Belgradern und Belgraderinnen besucht, hier findet man auch ein Militärmuseum, ein Museum zur Burggeschichte, den Uhrturm und die vom Bildhauer Ivan Mestrovic geschaffene Skulptur „Der Sieger“, die für das Ende der Herrschaft der Osmanen und für den Sieg über die österreichisch-ungarischen Truppen am Ende des Ersten Weltkrieges steht.

Belgrad_©H.-Holzinger

Von der Aussichtsplattform schweift der Blick über den unter der Festung angelegten Park, über Save und Donau und dann weit in in das Land hinein.

Südlich der Festung kommt man zur serbisch-orthodoxen Kathedrale, deren Barockturm hoch in Himmel ragt.

Belgrad_©H.-Holzinger

Nicht weit von der serbisch-orthodoxen Kirche liegt die als Fußgängerzone gestaltete Knez Mihailova ulica, die mit zahlreichen Stadtpalästen aufwartet. Hier findet man neben Boutiquen genügend Kaffeehäuser und Restaurants, von ihr kommt man zum zentral gelegenen Platz der Republik, der gerne als Treffpunkt genutzt wird.

Belgrad_©H.-Holzinger

Auf dem Vracar-Hügel thront eine der größten orthodoxen Kirchen der Welt, die Kathedrale des heiligen Sava. Der Bau der aus Spenden finanzierten Kirche wurde bereits im Jahre 1935 begonnen, die offizielle Eröffnung erfolgte jedoch erst im Jahre 2004.

Wer es gemütlich mag, sollte eines der zahlreichen Lokale entlang der Save oder der Donau besuchen oder einen Bummel durch das Künstlerviertel Skadarlija absolvieren. Hier trifft sich die junge Szene, hier pulsiert das Leben.

Belgrad, eine Stadt, die schön langsam seine oft tragische Geschichte abstreift und sich mit viel Nationalbewusstsein in eine neue Ära begibt.