Wien 1365 – Eine Universität entsteht

Am 12. März 1365 unterschrieb Rudolf IV. in Wien zwei Stiftungsbriefe und legte damit den Grundstein zur Gründung der ältesten Universität im deutschsprachigen Raum und einer der ältesten Hochschulen in Europa.
Zum 650jährigen Bestehen der Universität Wien wurden in Kooperation mit der Österreichischen Nationalbibliothek über 100 Exponate vom Mittelalter bis zur Renaissance ausgewählt, die die bewegte Entstehungsgeschichte der „Alma Mater Rudolphina“ in Erinnerung rufen.
Rudolf IV., der mit der Gründung der Universität Wien, seine Residenzstadt, aufwerten wollte, trat damit in direkte Konkurrenz zu seinem Schwiegervater Kaiser Karl IV., der 1348 in Prag eine Universität gegründet hatte.

Gedächtnisbilder-als-Merkhilfe-für-Gelehrte
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Kaum vom Papst bewilligt, schien durch den plötzlichen Tod von Rudolf IV. auch das Ende der neuen Universität gekommen. Wien drohte das Schicksal so vieler neuer Universitätsgründungen, von denen immerhin rund ein Drittel scheiterte.
Erst 1384 war die Existenz der Wiener Universität durch durch einen Pivilegienbrief Herzog Albrecht III. gesichert und die Universität erhielt erstmals ein eigenes Gebäude.
Bereits Mitte des 15. Jahrhunderts war sie die größte Universität im deutschsprachigen Raum und zog Lehrende und Lernende aus ganz Europa an.

Illustration-zur-Verwendung-eines-Quadranten
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Die Sammlung prachtvoller Handschriften aus mehreren Jahrhunderten mit beeindruckenden Illuminationen, zahlreiche Schriften aus Theologie, Astronomie oder Medizin sind nach ihrer Niederschrift erstmals wieder öffentlich zu sehen und können bis zum 3. Mai 2015 im Prunksaal in der Österreichischen Nationalbibliothek bewundert werden.

Wien 1365. Eine Universität entsteht
bis 3. Mai 2015
Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek
Josefsplatz 1, 1010 Wien
Dienstag – Sonntag 10 – 18 Uhr
Donnerstag 10 – 21 Uhr
www.onb.ac.at