Der Meteorit von Chelyabinsk – Ab sofort im Meteoritensaal des Naturhistorischen Museum Wien

Kein kosmische Ereignis ist so gut dokumentiert wie der am 15. Februar 2013 nahe der russischen Stadt Chelyabinsk eingeschlagene Meteorit. Aufgrund der vielen Aufzeichnungen war es den Forschern möglich, die Flugbahn des Meteoriten als auch dessen Umlaufbahn, als dieser noch als kleiner Asteroid die Sonne umkreiste, genau zu berechnen.

Über 1500 Personen wurden durch die Druckwelle, die mit dem Eintritt des Meteoriden in die Atmosphäre und der Explosion desselben in circa 30 km Höhe einherging, verletzt und es entstanden schwere Schäden an Gebäuden in der 60 km entfernten Stadt Chelyabinsk.
Nach Schätzungen von internationalen Fachleuten lag die Energie der atmosphärischen Explosion bei circa 400 bis 600 Kilotonnen TNT-Äquivalent. Der größte Stein aus diesem Meteoritenfall, mit einem Gewicht von circa 650 kg, konnte im Oktober 2013 aus dem Tscherbakul-See geborgen werden. Aus der Explosionsenergie wurde die Größe des Meteoridenauf einen Durchmesser von 15 bis 19 m geschätzt. Die geschätzte ursprüngliche Masse liegt bei circa 10.000 Tonnen, von denen nur rund eine Tonne eingesammelt werden konnten. Bei petrographischen Untersuchungen wurde der Steinmeteorit als gewöhnlicher Chondrit vom Typ LL5 klassifiziert und 4,6 Milliarden Jahre alt sein.

Genau ein Jahr nach dem spektakulären Einschlag stellt das NHM ein 387 g schweres Einzelstück des Chelyabinsk-Meteoriten in seinem Meteoritensaal aus und erweitert damit die älteste Meteoritensammlung der Welt um ein hoch interessantes Stück.
Die Schausammlung konnte auch um ein 1 kg Exemplar des erst neulich in Marokko entdeckten Eisenmeteorit Agoudal und um ein Stück des in Rumänien niedergegangenen Gresia-Meteoriten ergänzt werden.

NHM – Naturhistorisches Museum Wien
Brugring 7, 1010 Wien
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