Most – Vom reschen Oberösterreich bis zur süßen Steiermark

Schon die Kelten wussten was schmeckt und labten sich an Most. In gekühlte Blutzer gefüllt, wurde und wird Most als Getränk bei Arbeiten auf dem Feld gern genossen und zählte jahrhundertelang zu einem der wichtigsten Getränke.

Bis heute befindet sich der Klassiker mit 32 Liter pro Kopf, gleich hinter Bier, auf Platz 2 der Beliebtheitsskala und wird wegen seiner Vielfältigkeit geschätzt. Mit seinem fruchtigen Geruch, seinem durchschnittlichem Alkoholgehalt von sechs bis acht Volumenprozenten und seinem leicht säuerlichen Geschmack bietet er sich gespritzt oder pur als süffiges, leichtes Erfrischungsgetränk für Erwachsene an.
Wer nun glaubt, Most ist gleich Most, irrt gewaltig. Most aus Äpfeln gewonnen schmeckt ganz anders als Birnenmost. Der Boden, das Klima, das richtig ausgereifte Obst und hohes Fachwissen bei der Verarbeitung sind entscheidende Kriterien für den Geschmack. So können Genießer bei einer Degustation genau feststellen, aus welcher Genussregion der jeweils verkostete Most stammt. In Oberösterreich ist eher der resche, herbere Most anzutreffen, in der Steiermark liebt man es eher lieblicher und süßer. Durch das Kombinieren einzelner Moste entstehen neue Geschmacksrichtungen und so mancher Cuvee erfreut die Geschmacksknospen.
Ob Hausruck Birn-Apfel-Most, Most aus Buchkirchner-Schartner Edelobst, Pöllauer Hirschbirne, Oststeirischer Apfel oder Lavanttaler Apfelwein, Most aus der Mostviertler Mostbirn, Bucklige Welt Apfelmost oder Most aus der Region Südburgenländischer Apfel – die Most-Produzenten der einzelnen GenussRegionen haben sich auf einzelne Most-Sorten spezialisiert und bieten für jeden Geschmack den passenden Most.
Um den österreichischen Most auch richtig zu präsentieren, wird einheimischer Most in einheitliche 1-Liter- Flaschen abgefüllt und die Etikettierung weist den genauen Herkunftsort sowie das Siegel der GENUSS REGION ÖSTERREICH auf, die nur hochwertige Lebensmittel auszeichnet. Aufgrund der neuen Obstwein-Verordnung können Mostproduzenten ab sofort die Qualität ihrer Moste belegen. Denn seit Anfang 2014 gibt es bei Obstwein konkrete, gesetzliche Bestimmungen, die Güte und Qualität von Mosten definieren und somit auch objektiv prüfbar machen. Die betreffenden Most-Sorten sind ab sofort durch einen Buchstaben/Zahlencode am Etikett ausgewiesen und direkt bei den Produzenten erhältlich.

Nicht nur im Glas, auch in der Küche macht Most eine gute Figur. Robert Letz, Haubenkoch und Küchenchef des von Gault Millau prämierten GenussWirts und Restaurants Schlosspark Mauerbach: „Bei vielen Speisen braucht man einen gewissen Säuregehalt als geschmackliche Veredelung – Most ist ideal für den nötigen ‚Pfiff‘! Durch die unterschiedlichen Arten hält er für jede Vorliebe etwas bereit und ist sowohl bei pikanten Speisen als auch bei Süßem leicht einsetzbar.“

Wir haben von der GENUSS REGION ÖSTERREICH wunderbare Rezepte zur Verfügung gestellt bekommen, die wir Ihnen natürlich nicht vorenthalten wollen. In unserer Rubrik „Gericht des Tages … Jeden Tag ein Schmankerl für Sie aufgetischt“ werden wir die Rezepte nach und nach veröffentlichen.

Rechtzeitig zum Beginn der Hochsaison ab April lud die GENUSS REGION ÖSTERREICH Produzenten, Gastronomen und zahlreiche Most-Liebhaber in die Hofburg, um die neuen Qualitätsmoste zu verkosten. Neben den Neuerungen auf dem Gebiet des Obstweins standen die einzelnen Most-Spezialitäten im Vordergrund. 27 ausgewählte Produzenten aus den GenussRegionen präsentierten ihre aktuellen Sorten, die von Apfel- über Birne- bis zu außergewöhnlichen Cuvée-Mosten reichten. An dem Abend wurden auch viele Fragen die den Most betrafen von den Most-Experten kompetent beantwortet und viel Hintergrundinformation geliefert.
Die ersten 27 Moste mit einer staatlichen Prüfnummer wurden mit dem Prädikat „Ausgezeichnete“ Qualität in einem weiteren Programmpunkt prämiert und die Produzenten konnten die Auszeichnung „MostPionier“ mit nach Hause nehmen.

Da wir aus terminlichen Gründen an der Präsentation nicht teilnehmen konnten, haben wir uns dem Thema Most auf andere Art genähert. Zuerst statteten wir dem MostBirnHaus in Ardagger einen kleinen Besuch ab, wo wir bei den angebotenen Schmankerl ordentlich zugriffen, dann fuhren wir, an blühenden Obstbäumen vorbei, zu einem Mostbauern, wo wir uns einquartierten. Unter den blühenden Apfelbäumen schmeckte uns das hausgemachte Bauerngselchte und Brot vorzüglich. Ein Flascherl Apfelmost sorgte dafür, dass die Schmankerl besser rutschten.

Mostbauer_copyright Veronika Holzinger
Mostbauer_copyright Veronika Holzinger

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