pk_31.05.2012_georg_emprechtinger

Die Zukunft der österreichischen und europäischen Möbelindustrie

Im Vorfeld der jährlichen Generalversammlung des Verbandes der Europäischen Möbelindustrie luden die europäische und die österreichische Möbelindustrie zu einem Pressegespräch, bei dem Strategien gegen den wachsenden Importdruck dargelegt und die Ist-Situation des Möbelmarktes analysiert wurde.

EU-weit erwirtschaften ca. 150.000 Unternehmen in diesem Wirtschaftszweig mit rund 1,3 Mio. Beschäftigten ein Produktionsvolumen von rund 110 Mrd. USD.

Durch EU-Produktionsvorschriften, die beginnende Rohstoffknappheit und den strengen Auflagen bei Arbeitszeiten oder Klimaschutz kommt es immer mehr zu Wettbewerbsverzerrungen und zu Einbrüchen beim Möbelexport.

Wer erlebt hat, wie in manchen Ländern in Asien, vor allem in China oder Vietnam, wo ohne Rücksicht auf die Umwelt ganze Landschaften vernichtet werden und Umweltschutz nach wie vor ein Fremdwort ist, produziert wird, den wundert es nicht, dass sich der Kostendruck für die europäische Möbelindustrie immens verstärkt hat.

DI Mag. Markus Wiesner, Vorsitzender der European Furniture Industries Confederation (EFIC) forderte, dass die wesentlichen Aktivposten der Möbelindustrie in Europa wie Design, Qualität, rasche Anpassungsfähigkeit, der Einsatz neuester Technologien und innovativer Materialien entsprechend gefördert und der Zugang zu Förderprogrammen einfacher gemacht werde.

Weiters sieht Wiesner eine Chance für die Möbelindustrie in der Einführung einer ID-Card, aus der der mündige Konsument sämtliche Produktdaten, die Herkunft sämtlicher verwendeter Materialen und deren Substanzen sowie die Produktverfahren entnehmen kann.

Gleichzeitig wies Wiesner darauf hin, dass die Möbelproduzenten in Europa sich auf ihre Stärken konzentrieren und diese auch nutzen müssten. Europäische Möbel gelten in vielen Ländern ob ihrer hohen Qualität und Funktionalität als Luxusprodukte und das Image: „made in Europe“, „made in Austria“ oder „made in Germany“ steht für Nachhaltigkeit und innovatives Design.

Der Vorsitzende der Österreichischen Möbelindustrie, Dr. Georg Emprechtinger, entwarf für die österreichischen Möbelproduzenten ein positiveres Bild.

Emprechtinger meinte, dass die Volkswirtschaften in Österreich und Deutschland gute Wachstumsprognosen aufweisen, der Konsum kräftig steige und die österreichische Möbelindustrie über die Auftragsbestände zufrieden sei.

Da die wichtigsten Exportländer Österreichs innerhalb der EU liegen und der Trend zu qualitativ hochwertigen Möbel geht, konnte die Branche ein leichtes Plus von 2,4 Prozent erwirtschaften.

Auch Emprechtinger zeigte sich über den steigenden Preisdruck, vor allem aus China, besorgt und verwies darauf, dass nur ausgezeichnete Qualität und Designstärke einen gleichbleibenden oder steigenden Umsatz gewährleisten werden können.

www.efic.eu, www.moebel.at