Fahrerassistenzsysteme für ein sicheres Heimkommen

Auf Basis der Neuzulassungsstatistik 2013 ließ die Firma Bosch die Austattungslisten der wichtigsten Fahrzeuge je Segment untersuchen. Als Ergebnis dieser Auswertungen sollen nahezu 680.000, das ist fast ein Viertel der Neuzulassungen an PKW’s in Deutschland, einen müden Fahrer warnen können, bevor dieser einen Unfall verursacht.
Damit ist, so Bosch, die Müdigkeitserkennung die am häufigsten in Neuwagen eingebaute Fahrerassistenzfunktion.
Laut Gerhard Steiger, Vorsitzender des Bosch-Geschäftsbereichs Chassis Systems Control, spiegelt sich auch im neuen Euro-NCAP-Bewertungsschema, das die Verbreitung von vorausschauenden Notbremssystemen und Spurhalteassistenten vorantreibt, wider, dass Fahrerassistenzsysteme ein wichtiger Baustein sind, um einen Straßenverkehr ohne Toten zu erreichen.
In vier Prozent aller Neuwagen soll bereits die Abstands- und Geschwindigkeitsregelung ACC, die im Regelfall mit einem Radarsensor ausgestattet sein soll, eingebaut sein. ACC soll durch automatisches Gas geben und Bremsen die Geschwindigkeit an den Verkehrsfluss anpassen und selbst bei dichtem Straßenverkehr den eingestellten Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug halten. Laut Bosch brems ACC in der Variante Stop & Go ein Auto im Stau sogar bis zum Stillstand ab und fährt – falls ein Automatikgetriebe an Bord ist – auch wieder an, sobald der Verkehr wieder rollt. Damit diese System auch für Fahrzeuge der Klein- und Kompaktklasse erschwinglich sind, bietet Bosch den kostengünstigeren Mid-Range-Radarsensor an.

Zur besseren Verkehrszeichenerkennung, die in vier Prozent aller neuen PKW 2013 vorhanden sein soll, bietet sich eine Videokamera an, die Verkehrszeichen erfasst und relevante Informationen als Symbol im Cockpit-Display einblendet. Neben fest eingebauten Systemen sollen Smartphone-Besitzer im App Store oder im Google Play Store die App „myDriveAssist“ laden können, die geräteinterne Kameras zur Erkennung von Verkehrszeichen nutzen soll.

In zehn Prozent aller 2013 neu zugelassenen PKW sollen Spurassistenten in drei verschiedenen Varianten zur Verfügung stehen. Neben der Spurverlassenswarnung, bei der der Fahrer zum Beispiel durch ein vibrierenden Lenkrad auf das Verlassen der Fahrspur hingewiesen wird, über den Spurhalteassistenten, der sanft aber spürbar gegenlenkt, wenn ein Mindestabstand zur Fahrbahnbegrenzung unterschritten wird, bis zum Spurwechselassistenten, der den Bereich neben und schräg hinter dem Fahrzeug überwacht, sollen diese System bis zu 28 % der Unfälle, die durch unbeabsichtigtes Verlassen der Fahrspur verursacht werden, verhindern.

Zum vermeiden oder zum Mindern der Folge von Auffahrunfällen sollen bereits elf Prozent aller Neuwagen mit einem automatischen Notbremssystem ausgestattet sein. Sollte der Assistent ein potenzielles Hindernis erkennen, soll das Bremssystem sich auf eine Notbremsung vorbereiten. Wenn der Fahrer keine Reaktion setzt, soll eine automatische Vollbremsung ausgelöst werden. Bis zu 72 % aller Auffahrunfälle mit Personenschäden können, so Bosch, allein in Deutschland durch das Notbremssystem verhindert werden. Um die Euro-NCAP-Hochstbewertung von fünf Sternen zu erreichen, soll ab 2016 ein derartiger vorausschauender Fußgängerschutz erforderlich sein.

Intelligente Lichtsteuerungen sind bereits in 20 % aller Neuwagen zu finden. Je nach Beleuchtungssitutation schaltet der Assistent selbstständig das Abblendlicht ein und aus. Außerhalb geschlossener Ortschaften wird zusätzlich, solange keine vorausfahrenden oder entgegenkommenden Fahrzeuge zu erkennen sind, automatisch das Fernlicht aktiviert. Manche Lichtsteuerungen passen das Scheinwerferlicht permanent dem Fahrbahnverlauf an oder regeln stufenlos zwischen Abblend- und Fernlicht.

Ursache vieler Unfälle ist Übermüdung oder nachlassende Konzentration beim Fahren. Das Lenken wird weniger präzise, Lenkkorrekturen werden häufiger nötig. Anhand eines Lenkwinkelsensors oder der elektrischen Servolenkung analysiert die von Bosch entwickelte Fahrermüdigkeitserkennung, so der Hersteller, permanent das Lenkverhalten des Fahrers auf für Schläfrigkeit typische Muster und registriert abrupte, kleine Lenkeingriffe. Gleichzeitig soll das System, ergänzt um die Parameter Fahrtdauer und Uhrzeit, erkennen, wann die Anzeichen beginnender Müdigkeit einsetzen. Ein optisches und akustisches Signal soll rechtzeitig den Fahrer darauf hinweisen, dass eine Pause ratsam ist.

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