„Auf nach Böhmen“ von Korinna Kohout

Ich kann mich noch sehr gut erinnern, dass bei einem Urlaub im Mühlviertel meine Eltern uns einschärften, beim Schwammerl suchen immer an ihrer Seite zu bleiben, um nur ja nicht in die Nähe der Grenze zur damaligen Tschechoslowakei zu kommen.

Diese Zeiten gehören seit dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ der Vergangenheit an und schön langsam wachsen die Gebiete kulturell und auch menschlich wieder zusammen.

Das Trennende weicht langsam einer Gemeinsamkeit, die Menschen gehen aufeinander zu, in Zukunft will man sich noch mehr auf ein Miteinander besinnen.

Mit ihrem Fotobuch „Auf nach Böhmen“ versucht Korinna Kohout die Annäherung zwischen dem Mühlviertel und dem südböhmischen Grenzland in all seinen Facetten aufzuzeigen.

Die in Linz geborene und in Lembach im Mühlviertel aufgewachsene Fotografin erkundete mit ihrer Kamera die Grenzregion und bildet in den entstandenen Fotografien die Kontraste, die Eigenheiten aber auch die Annäherung beider Länder ab.

Ergänzt wird der Bildband durch deutsche und tschechische Texte, die von direkt betroffenen Grenzbewohnern und -bewohnerinnen und von Zeitzeugen und -zeuginnen stammen.

Ein schöner Bildband, der sich auch kritisch mit der Vergangenheit und dem Heute auseinandersetzt.

Corinna Kohout
Auf nach Böhmen
akazia Verlag
ISBN 978-3-9504365-1-8
UVP 24,90 Euro
deutsch/tschechisch

www.akaziaverlag.at