Wenn wir urlaubsmäßig unterwegs sind, versuchen wir immer einen Mix aus viel Natur und Kultur in unsere Reise hineinzupacken.
Und da wir unsere Urlaubsreise diesmal von hinten aufrollen, laden wir Sie hiermit zu einem Besuch in Aquileia ein, das der Endpunkt unseres Urlaubstrips und gleichzeitig ein kultureller Höhepunkt war.
Ein Spaziergang durch Aquileia ist eine Zeitreise, die bis in Jahr 181 vor Christus führt. Einst mächtig, zu den bedeutendsten Städten im Alten Rom zählend, ist es heute ein kleines Städtchen, das von tausenden Touristen gestürmt wird.
Und diese stürmen das seit 1998 zum Weltkulturerbe der UNESCO zählende Aquileia das ganze Jahr aus gutem Grund.
Gleich ab dem Eingangstor, das den Weg zu der Via Sacra freigibt, führt ein durch Zypressen beschatteter Weg entlang des einstigen Binnenhafens. Ein riesiges Freilichtmuseum, bestückt mit zahlreichen archäologischen Ausgrabungen, die dank ausführlicher Beschreibung dich schön langsam auf das Kommende einstimmen.
Nach einer kleinen Biegung gibt die Zypressen-Allee den Blick auf den Dom der Patriarchen von Aquileia frei, die die älteste Bischofskirche der Christenheit ist und in das Weltkulturerbe der UNESO aufgenommen wurde.
Die 314 erstmals errichtete Basilika musste in den darauffolgenden Jahrhunderten viermal wieder aufgebaut werden. Da die neuen Bauten immer auf den Resten der vorigen Kirche gebaut wurden, schlummerten wertvolle Mosaike unter dem im Mittelalter gelegten Fußboden.
Ein Erlebnis, wenn du über die mit einem Glasboden geschützten Mosaike wandelst, die mit ihren rund 750 Quadratmetern in Süd- und Nordhalle das größte frühchristliche Mosaik der westlichen Welt bilden und deren Entstehen auf das Ende des 4. oder zweite Hälfte des 5. Jahrhunderts datiert wird.
Nicht fehlen darf ein Blick nach oben, auf die mächtige Balkendecke, die aus dem 15. Jahrhundert stammt und die die heutige Basilika Santa Maria Assunta vor Wind und Wetter schützt.
Wunderschön auch die freigelegten Fresken, die die „Krypta der Fresken“ und die der Apsis zieren.
Versäumen Sie nicht den Besuch der Krypta der Ausgrabungen, die durch ein unterirdisches Gewölbe zu archäologischen Ausgrabungen führt und dessen Fußboden zahlreiche Mosaike freigibt.
Sie wollen hoch hinaus und einen umfassenden Überblick über die Ausgrabungen und Örtlichkeiten erhalten? Dann hinauf auf den 73 Meter hohen Campanile, der sich wuchtig auf der Piazza Capitolo erhebt.
Wieder auf dem Boden gelandet, sollten Sie ihren Rundgang fortsetzen, denn es gibt noch viel zu erkunden. Allein entlang der Via Giulia Augusta sind es immer nur ein paar Seitenschritte um die nächsten Highlights in Augenschein zu nehmen.
Da wäre die gepflasterte, weitläufige Fläche, auf deren einst Markt gehalten wurde, in der Via Roma begeben Sie sich mit dem Besuch der Kirche Sant’Antonio fast schon in die Neuzeit, sprich in 17. Jahrhundert und in der Strada Romana residierte einst Aratria Galla, eine betuchte Dame des alten Aquileia.
Wieder zurück auf der Via Giulia Augusta können die Ausgrabungen der Reste eines römischen Wohnviertels gar nicht verfehlt werden, schon von weitem leuchtet die Spitze des Mausoleums Candia aus dem 1. Jahrhundert n. Christus entgegen und auch die mächtigen Säulen des Römischen Forums finden sich ganz in der Nähe.
Ein kleiner Spaziergang führt dann zum Nationalmuseum für das Frühchristentum, das neben Mosaikfußböden auch eine Sammlung frühchristlicher Grabinschriften beherbergt.
Genügend Zeit sollten Sie für das Archäologische Nationalmuseum einplanen, das zu einem der bedeutendsten Museen Norditaliens zählt und in dem so manche kostbaren Objekte der Entdeckung harren.
Und da wäre noch eine Möglichkeit, Aquileia zu besichtigen. Der Alpe Adria Radweg führt genau zu den Sehenswürdigkeiten, die dann allerdings nicht per Rad, sondern schon zu Fuß besichtigt werden können.
Fotos: ©V. Holzinger