Einmal in der Saison widmet sich die Bühne Baden dem Musical und bewies in der Vergangenheit bei der Auswahl des Stoffes oft ein „Goldenes Händchen“.
Evita, Sweet Charity, West Side Story und vor allem Les Misérables – hervorragende Inszenierungen und Publikumsmagneten.
In der Wintersaison 2013 nahm sie sich dem Rollschuh-Musical Xanadu an. Basierend auf dem gleichnamigen Kultfilm aus dem Jahr 1980 erzählt es von der Liebe der Muse Clio zu einem Sterblichen.
Wer Xanadu sehen will, erwartet nicht hochgeistige Literatur, sondern mitreißenden Soundtrack und flotte Rollschuhnummern.
Welthits wie „Magic“, „All Over The World“ und „Xanadu“ – da sollte Stimmung pur aufkommen. Nach einem etwas zähen Anfang läuft es dann eigentlich recht flott. Das Ensemble haucht mit Charme und Können dem Musical Leben ein – solange, bis die Rollschuhe ausgepackt werden.
Über die Rollschuh-Tanzeinlagen kann man nur den Kopf schütteln. Wenn man der Hauptdarstellerin ansieht, wie verzweifelt sie jede Hand oder jeden Gegenstand zum Anhalten nutzt, da verliert jede Choreografie rasant an Schwung. Nur mit den Händen „wacheln“, ist doch zu wenig um Bewegung vorzutäuschen und nicht „wie hingestellt und nicht abgeholt“ zu wirken. Am liebsten würde man den Darstellern zurufen: „Bitte zieht‘s die Rollschuhe aus und macht was ihr wirklich könnt. Tanzt, singt – aber bitte ohne Rollschuhe – dann passt es nämlich.“