Im süd-östlichen Zipfel der Steiermark liegt das kleine Städtchen Bad Radkersburg, das durch sein mildes Klima und vor allem durch sein Heilwasser bekannt ist.
Im Mittelalter an der Grenze zu Ungarn gelegen und eine der wichtigsten Handelsstädte der Steiermark, liegt Bad Radkersburg heute direkt an der Grenze zu Slowenien.
Neben der neuen Parktherme bietet die Stadt eine liebevoll gepflegte historische Altstadt. Auf Schritt und Tritt kann man bei einem Rundgang in die mehr als 700-jährige Geschichte der Stadt eintauchen.
Durch ein Tor der mittelalterliche Stadtmauer schlendernd, gelangt man bald zum Hauptplatz mit seinen Renaissance-Fassaden. Vor allem italienische Baumeister wurden einst nach Bad Radkersburg geholt und bauten die einst mittelalterliche Festung in eine neuzeitliche Befestigungsanlage um. 1773 wurde die Festung aufgelassen und doch prägen diese Bauten, trotz baulicher Veränderungen, noch heute das Stadtbild und sind in fast geschlossener Form vorhanden.
Westlich des Hauptplatzes liegt das Palais Herberstorff mit seinem wunderschönen Arkadenhof. Wenn man dann die Langgasse weitergeht und links in die Kirchgasse einbiegt, steht man vor der Stadtpfarrkirche St. Johannes, deren Kern eine Pfeilerbasilika aus dem 14. Jahrhundert bildet. Anfang des 16. Jahrhunderts mit einem schönen Hauptportal ausgestattet, werden im Inneren die drei Kirchenschiffe durch spitzbogige Pfeilerarkaden getrennt. Im rechten Seitenaltar befindet sich ein Kruzifix, das zu den wenig erhaltenen spätgotischen Schnitzwerken in der Steiermark zählt.
Nach dem Besuch der Kirche sollten sie wieder in die Langgasse zurückkehren und ein kleines Stückchen, am alten Bezirksgericht, das zum Verkauf angeboten wird, vorbei, weiterwandern. Denn nach soviel Kultur haben sie sich sicher eine kleine Erfrischung verdient. Die gibt es in Form von fantastisch schmeckendem Eis bei dem kleinen Eisgeschäft Dolce Vita. Fruchtig, cremig, auf der Zunge zart schmelzend – hervorragend.
Nach diesem Genuss sollten sie dem Museum im alten Zeughaus einen Besuch abstatten. Das aus dem 16. Jahrhundert stammende Gebäude zeigt die Entwicklung der gesamten Region und gilt als Visitenkarte der Stadt und ihrer Umgebung. Hier finden auch immer wieder Konzerte und Lesungen statt – ein Blick in den Veranstaltungskalender lohnt allemal.
Im Johannes Aquila Kulturhof erfährt man allerlei Wissenswertes über das Leben und Wirken der Radkersburger Hafner und kann deren Werke bewundern.
Wer ein Mitbringsel sucht, sollte bei den Töpfern vorbeischauen, es zahlt sich aus.
Die 1643 errichtete Frauenkirche Maria Hilf ist mit ihrer geschwungenen Zwiebelhaube nicht zu übersehen. In ihrem kühlen Inneren finden sich Fresken des Grazer Malers Matthias Schiffer.
Vergessen sie nicht, in die zahlreichen kleinen Hinterhöfe zu schauen. Hier spielt sich das Radkersburger Leben ab und man findet feine Adressen, wo man die Füße bequem bei Speis und Trank ausstrecken kann.
In den Sommermonaten findet jeden Freitag „Flanieren & RADieren“ statt. Da gibt es Kutschenfahrten, Musik an jeder Ecke, die Geschäfte haben bis 21 Uhr geöffnet, die Musikkapelle zieht durch die Straßen – da ist Highlife angesagt. Bei unserem Besuch ist uns das Trio „Shakesbier“ aufgefallen, dass das Publikum und uns begeisterte.
Damit ja keine Highlights entgehen, gibt es unter www.badradkersburg.at die Bad Radkersburger App. Per City Guide für Android oder iPhone kann das Städtchen erkundet werden.
Wer die Gegend rund um Bad Radkersburg erleben will, schwingt sich auf das Fahrrad und erkundet das Teich- und Hügelland rund um das romantische Städtchen. Wer es weiter mag – der Murradweg geht durch Bad Radkersburg durch, Slowenien ist einen Schritt entfernt und mit dem Radler-Shuttlebus stehen 5 Tagestouren in der Woche zur Auswahl, die bei vielen Radfahrern und Radfahrerinnen die Waden ganz schön beanspruchen.
Neben umfangreicher Kulinark in den diversesten Gasthäusern winken Buschenschanken mit Schmankerl und guten Tropfen, die Weingebiete Klöch, Tischen und das Weinland Straden liegen vor der Haustür – dem Genuss werden hier Tür und Tor geöffnet.
Als besonderes Highlight bietet Bad Radkersburg seine Heiltherme – aber das ist eine andere Geschichte.
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