Die 70er – Damals war Zukunft

Bildung für Alle, Gleichberechtigung, Antiautoritäre Erziehung – die 70er des vorigen Jahrhunderts waren Jahre des Aufbruchs, eine neue Ära sollte beginnen.
Vorbei die Trennung der Geschlechter, die Zivilgesellschaft kämpfte um neue Freiheiten und für diese ging sie auf die Straße.
Zwentendorf wurde durch eine Volksabstimmung Geschichte, Vietnamkrieg und Nicaragua empörten die Massen. Die Fristenlösung versprach persönliche Freiräume, das Gratis-Schulbuch sollte einkommensschwachen Schichten die Weiterbildung ihrer Kinder erleichtern.

Die Unterhaltung wurde schriller, bunter, frivoler, das Medium Fernsehen änderte radikal das Freizeitverhalten.

Bis zum 6. November 2016 rückt die Schallaburg die 70er Jahre in den Mittelpunkt und bietet einen breiten Überblick über die damals herrschenden Strömungen und Weltanschauungen.
Gleichzeitig wird die Frage gestellt, was von den oft aktivistisch erkämpften Freiheiten blieb.

Trotz Gratis-Schulbuchs fällt das Bildungsniveau in Österreich in den Keller, die Arbeitslosenzahlen haben erschreckend hohe Werte erreicht. Der so heiß ersehnte Weltfriede ist so weit entfernt, wie schon lange nicht mehr. Heute werben Bauträger mit eigenen „Mädchenräumen“, das einst angestrebte friedliche Miteinander der Geschlechter wird nicht nur dadurch ad absurdum geführt. Nach wie vor wird nach alten Klischees gelebt, nach wie vor drängen Frauen in Berufe, die überlaufen und schlecht bezahlt sind.

„Die 70er – Damals war Zukunft“ – die damals erkämpften Freiheiten stellen sich nach und nach als Utopie heraus. Freiräume werden eingeschränkt, zu viele Kinder und Jugendliche fallen durch den Rost „der Allgemeinbildung“, die Menschen gehen nicht aufeinander zu, sie werden bewusst gegeneinander ausgespielt.

Im Zuge der Ausstellung gibt es einen eigenen „Debattenraum“, gleichzeitig wird „Kunst für alle“ mit Skulpturen und Bespielungen in den öffentlichen Raum gebracht.

„Die 70er – Damals war Zukunft
bis 6. November 2016
Schallaburg
www.schallaburg.at